Was ist völkermord an den armeniern?

Der Völkermord an den Armeniern, auch bekannt als armenisches Massaker, war die systematische Vernichtung des armenischen Volkes im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs. Die Ereignisse ereigneten sich hauptsächlich zwischen 1915 und 1923.

Hintergründe:

  • Osmanisches%20Reich: Das Osmanische Reich befand sich im Niedergang und suchte nach Möglichkeiten, seine Territorien und seine Macht zu sichern.
  • Jungtürken: Die Jungtürken, eine nationalistische Bewegung, ergriffen 1908 die Macht und verfolgten eine Politik der Türkisierung, die auf die Unterdrückung ethnischer Minderheiten abzielte.
  • Erster%20Weltkrieg: Der Erste Weltkrieg bot den Jungtürken eine günstige Gelegenheit, ihre Ziele zu verfolgen, da sie die Armenier als potenzielle Bedrohung für die nationale Sicherheit betrachteten, insbesondere an der Ostfront gegen Russland.

Der Völkermord:

  • Verhaftung%20und%20Hinrichtung%20von%20Intellektuellen: Am 24. April 1915 wurden armenische Intellektuelle und Gemeindeführer in Konstantinopel (Istanbul) verhaftet und hingerichtet. Dies markiert den Beginn des Völkermords.
  • Deportationen: Armenier wurden aus ihren Heimatregionen deportiert und auf Todesmärsche in die syrische Wüste geschickt.
  • Massaker: Die Deportationen waren von Massakern, Folter, Vergewaltigung und Plünderungen begleitet. Viele Armenier starben an Hunger, Durst und Krankheiten.
  • Beschlagnahmung%20von%20Eigentum: Armenisches Eigentum wurde beschlagnahmt und an Türken verteilt.

Folgen:

  • Verlust%20von%20Menschenleben: Schätzungen zufolge wurden zwischen 600.000 und 1,5 Millionen Armenier getötet.
  • Vertreibung: Hunderttausende Armenier flohen ins Ausland und bildeten eine armenische Diaspora.
  • Leugnung: Die türkische Regierung leugnet bis heute den Völkermord oder relativiert ihn. Sie argumentiert, dass die armenischen Opfer Kollateralschäden des Krieges waren.
  • Internationale%20Anerkennung: Viele Länder und internationale Organisationen haben den Völkermord an den Armeniern anerkannt.

Kontroverse:

Die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern ist nach wie vor ein umstrittenes Thema. Die Türkei lehnt die Bezeichnung als Völkermord ab und argumentiert, dass die Todesfälle eine Folge des Krieges waren und dass auch Türken Opfer geworden sind. Diese Leugnung belastet die Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien sowie anderen Ländern, die den Völkermord anerkennen.